Lukas 8, 1-18 (1. + 2. Februar)

„Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ (LK 8,8)

Jesus zieht durch Israel – alles Volk soll hören, das Gott sein Erlösungswerk hier und jetzt begonnen hat.

Lukas berichtet, dass nicht nur die zwölf Apostel mit ihm unterwegs sind, sondern auch zahlreiche Frauen. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen den Propheten des Alten Testaments und dem Messias! Und leider ist es auch ein wesentlicher Unterschied zwischen Jesus und so manchem heutigen Kirchenführer …

Für ihn ist eine Frau nicht nur das (dienende) Anhängsel unter Obhut und Führung eines Mannes, er räumt nicht nur die alten Rituale ab, sondern auch mit überholten Gewohnheiten auf. Er teilt die Menschen nicht in Mann und Frau, sondern in zwei andere Gruppen ein: diejenigen, die durch ihn gerettet sind und diejenigen, die seine Rettung benötigen – und die meisten fallen ja in die zweite Gruppe, das hat sich bis heute nicht geändert. Die ganz frühe Kirche hatte diese Botschaft – „Seid eins im Glauben!“ – noch im Programm; Frauen spielten eine zentrale Rolle bei der Missionierung und der Führung der jungen Gemeinden.

Und beiden Gruppen – „Geretteten“ und „zu Rettenden“ - erzählt Jesus nun dieselben Geschichten:

Die erste Geschichte handelt vom Sämann, der Saatgut aussät. Je nachdem, auf welchen Boden es fällt wird es von den Vögeln gefressen, verkümmert, erstickt oder geht auf und bringt viel Frucht.

Weil sich die Jünger wundern, erklärt er ihnen, dass er deshalb in Gleichnissen erzählt, damit die Welt gerade nicht versteht. Viel später wird er ihnen sagen, dass der Geist der Wahrheit, den er senden wird, jenen die Bedeutung der Gleichnisse und viel mehr über Gott, den Vater, offenbaren wird. Er deutet das zu diesem Zeitpunkt für seine Jünger in dem zweiten Gleichnis mit dem Leuchter bereits an. Das Ziel seines Wirkens wird sein, sobald der Zeitpunkt gekommen ist für alle Kinder Gottes („die, welche hereinkommen“ Lk 8,16) zu leuchten. Alle diese werden dann seine Botschaft hören und sie durch den Geist der Wahrheit, den Heiligen Geist, offenbart bekommen und verstehen.

Der Vollständigkeit halber: Jesus erklärt seinen Jüngern natürlich das erste Gleichnis, denn sie sollen ja lernen. Der Sämann ist Gott, das Saatgut das Wort Gottes, das Ergebnis symbolisiert, wie dieses Wort von den Menschen aufgenommen werden wird oder auch nicht.

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