Lukas 8, 19-25 (3. Februar)

„Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und es tun!“ (Lk 8,21)

Wir stellen uns die Situation vor: Jesus hat eben der Menge das Gleichnis vom Sämann erzählt. Danach erklärt er seinen Jüngern die Bedeutung und gibt ihnen ein weiteres Gleichnis über die Wichtigkeit und spätere Bedeutung des ersten. Dies alles geschieht unmittelbar nacheinander, d.h. die große Menschenmenge ist immer noch dicht um Jesus geschart.

Da sind so viele Menschen, dass seine Mutter und seine Brüder, die inzwischen dazu gekommen sind, weil sie ihn sehen wollen, nicht zu ihm durchdringen können. Und als er es erfährt, ruft er nicht etwa: „Macht Platz für meine Mutter!“, was verständlich wäre. Er sagt fast schon kühl: „Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und es tun!“ 

Er redet von dir und mir. Jesus definiert seine Familie nicht über die Blutlinie, sondern über den Glauben. Unser Herr ist unser großer Bruder! Gott schloss mit Abraham einen Bund, das ist ihm jetzt nicht mehr genug. We are family!

„Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nicht von ihnen ablassen will, ihnen wohlzutun.“ (Jer 32, 40)

Nicht weniger bietet Gott durch seinen eingeborenen Sohn den Menschen an, als den ewigen Bund einer Familie. Kein Vertrag, der aufgelöst werden kann, kein Gesetz, das gebrochen werden kann – Familie! Gott ist dein Gott, weil du zu seiner Familie gehörst! Gott steht an deiner Seite, weil die Familie zusammenhält! Gott liebt dich, weil du zu ihm gehörst, weil du von ihm kommst, weil er dich gemacht hat. (Lediglich die Verschleißteile sind eine Auftragsarbeit an Natur und Evolution.) Das ist dein Gott! Daran glaubst du, wenn du sagst: Ich glaube an Jesus Christus.

Und davon handeln nur die ersten drei Zeilen des heutigen Abschnitts. Schauen wir uns noch die nächsten drei an:

Jesus will mit den Jüngern nun weg von der Menge. Er ist müde und braucht etwas Ruhe. Darum schläft er im Boot auch gleich ein. Der See Genezareth ist jedoch aufgrund seiner Geologie bekannt für seine Fallwinde, die plötzlich und ohne größere Vorwarnung übers Wasser peitschen. In so einen Sturm geraten die Jungs in ihrer Nussschale, und haben die Hosen gestrichen voll als ihr Boot wie ein Korken auf den Wellen tanzt. In Panik wecken sie Jesus. Der schimpft kurz mit dem Wind, der daraufhin sofort die Klappe hält. Dann sieht er seine Schüler fragend an: „Wo ist euer Glaube?“ (Lk 8,25)

Wir hatten es ja grade davon: We are family. Die Jungs hatten das entweder vergessen, noch nicht verstanden oder waren sich der Tragweite ihrer Beziehung einfach nicht bewusst.

In diesem Punkt hat sich bis heute nicht viel getan. Wenn es eng wird vertrauen wir unserem Verbündeten nicht. Ich nehme mich da nicht aus. Wenn’s drauf ankommt vermute ich die Naturgesetze am längeren Hebel. Zugegeben, es wird immer die klügere Entscheidung sein. Vermutlich hat sich Salomo deshalb nicht Klugheit sondern Weisheit (ein verständiges Herz) von Gott gewünscht, als der ihm den Flaschengeist gab.

Doch es gibt auch viele Situationen, die haben gar nichts mit Naturgesetzen zu tun. In diesen Situationen hören wir auf unsere Erfahrung und greifen auf Mittel zurück, die in der Vergangenheit beständig versagt haben nur weil uns die andere Alternative – an Gott glauben und mit diesem Glauben an die Sache ran gehen – noch verrückter erscheint. Ist das klug? Weise ist es bestimmt nicht!

Gott ist dein Vater. Glaubst du das? Wo ist [dann, in den Situationen, wenn dein Leben wie ein Korken auf den Wellen tanzt] dein Glaube?

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