Lukas 8, 26-39 (4. Februar)

„Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht!“ (Lk 8, 28)

Am anderen Ufer des Sees begegnet ihnen ein Mann, der seit Langem von Dämonen besessen ist. Die Dämonen erkennen Jesus, sprechen ihn direkt als Sohn Gottes an und bitten um Gnade. Jesus lässt sich scheinbar auf einen Kompromiss ein und erlaubt ihnen stattdessen in eine nahe Schweineherde zu fahren, die sich daraufhin mit den Dämonen in den See stürzt. Als die Einwohner davon erfahren, fordern sie Jesus auf, ihr Gebiet zu verlassen. Nur der Geheilte möchte mich Jesus ziehen. Doch Jesus bittet ihn hier zu bleiben und allen von dem Wunder zu erzählen.

Das ist keine der üblichen Heilungsgeschichten.

Gleich eine ganze Legion Dämonen haben sich dieses Menschen bemächtigt. Er ist also im Grunde ein Mensch wie du und ich. Ich weiß ja nicht, wie deine Dämonen heißen: Jugendwahn, Zeitdruck, Stress, immer der Schnellste, Beste usw. sein zu wollen, Burnout, Konsum(zwang), Fernseh-/Spiel-/Mediensucht, Medikamente, Angst vor einem Verlust der Arbeit (der sozialen Existenzberechtigung), Neid/Gier – also die Angst selbst zu kurz zu kommen, Angst vor sozialem Abstieg, Angst vor Einsamkeit, Angst vor Kontrollverlust, Angst den Anschluss zu verpassen, Angst, Angst, Angst … - es sind doch viele Dämonen die uns genau wie diesen armen Schlucker unser ganzes Leben hindurch genauso schütteln wie ihn, der eine Dämon mehr, der andere weniger, aber alle haben Einfluss auf unsere Entscheidungen. In ihrer Gesamtheit verhindern sie sehr zuverlässig, dass wir leben sondern hauptsächlich um die nackte Existenz kämpfen. Es fühlt sich zumindest oft wie ein solcher Kampf an.

Diesen Dämonen stellt sich Jesus in den Weg! Es sind auch genau diese Dämonen in uns, die uns daran hindern, uns wirklich ganz auf Jesus und sein freundliches, ja unwiderstehliches Angebot einzulassen. Wenn wir es tun, so verspricht uns diese Geschichte, dann geschieht genau das eben Beschriebene. Unter der Macht des Christus können unsere Dämonen nicht länger bestehen.

Ja und sogar die Reaktion der Welt, also der Menschen um uns herum, wird sehr treffend beschrieben. Sie haben sich arrangiert mit ihren Dämonen. Sie haben sich an diese kümmerliche Existenz gewohnt – ja, sie nennen dieses Getrieben-sein von Dämonen sogar „Leben“. Sie haben Angst vor der Freiheit, vor dem wahren Leben, das uns Jesus gibt. Sie schicken Jesus weg. Sie wollen weiterhin auf ihren Friedhöfen der Gier und der Ignoranz bleiben.

Darum darf der Geheilte nicht mit Jesus ziehen. Er kennt die Dämonen und er erkennt die Friedhöfe. Wenn er den Menschen nur lange genug von dem Wunder erzählt, das ihm zuteil wurde, werden sich vielleicht weitere von ihren Dämonen befreien. Jesus gibt keinen von uns kampflos auf!

Er hat mich von vielen meiner Dämonen befreit (am Rest arbeiten wir noch zusammen). Jetzt schickt er mich zu dir. Und er wird auch dich losschicken, wenn er es nicht schon getan hat. Jesus gibt keinen da draußen kampflos auf und in diesem Kampf sind die Schafe wirkungsvoller als die Wölfe.

Lk 8, 26-39 >>

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