Zwei Arten von Anbetung

Jeder Mensch betet an. Wer den Schöpfer nicht anbetet, der betet die Schöpfung an. Dieser Satz hat sich mir eingeprägt und ich bin überzeugt, dass er richtig ist.

Im Zusammenhang mit dem Text von heute erkenne ich darüber hinaus, dass es auch zwei Arten von Anbetung gibt, eine aufbauende und eine zerstörerische. Wir nehmen zumeist nur die aufbauende als Anbetung war, doch betrachten wir einmal beide.

In der aufbauenden Anbetung sind wir dem Objekt der Anbetung, unserem Gott („Was du aber in deinem Herzen anbetest, das ist dein Gott“ (Martin Luther) mit offenem Herzen und frohem Geist zugewandt. Diese Form der Anbetung tut uns gut, gibt uns Kraft für den vor uns liegenden Weg. Falsche Götter nutzen sich hier früher oder später ab; an die Stelle der Anbetung tritt das Opfer. Für den Segen falscher Götter genügt der Glaube, der uns antreibt, nicht. Bei falschen Göttern wird das Glaubensprinzip durch das Leistungsprinzip ersetzt. Sobald uns aber die Anbetung keine Kraft mehr gibt, sobald sie Opfer erfordert oder selbst Opfer wird (z.B. rituelles Beten, um des Segens willen), ist es dringend geboten, darüber nachzudenken, ob wir den richtigen Gott anbeten. Aber immerhin spielen hier alle Seiten mit offenen Karten.

Bei der zerstörerischen Anbetung sieht das anders aus!

Hier wurden uns – zumeist von unseren Vorfahren, oft aber auch von Mitmenschen – falsche Gottesbilder vorgelebt und eingeprägt. Dabei kann es sich sogar um ein falsches Bild vom Gott der Bibel handeln, was besonders perfide ist. Irgendwann erkennen wir jedoch, dass uns dieses Gottesbild nicht guttut, und wir beginnen uns dagegen zu wehren. Auch dieses „sich-Wehren“ ist Anbetung, jene der zerstörerischen Art. Zerstörerisch deshalb, weil sie uns blockiert. Solange wir uns gegen die falschen Bilder wehren (müssen), hängen wir immer noch an den falschen Göttern, sind wir nicht frei.

Solange die Geschenke unseres Gottes in unseren Herzen mit falschen Bedeutungen und alten Lasten überlagert sind, können wir sie nicht unbefangen, wie Kinder annehmen; so lange sind wir von dem ihnen innewohnenden Segen abgeschnitten.

Wer sich diesem Gott der Liebe annähern möchte, sich dabei immer wieder blockiert fühlt, als ob ihm ein unüberwindliches Hindernis im Weg stünde, der mache sich auf der Suche nach zerstörerischer Anbetung in seinem Leben!  

Jesus nennt uns das einzige Mittel, mit dem wir uns von erworbener, zerstörerischer Anbetung befreien können: Vergebung! Vergebung ist nie einfach, doch Schuld ist etwas, das immer beide Seiten belastet, den der sich schuldig gemacht hat, aber auch den, an dem er sich schuldig machte. Beide hängen an der selben Kette; nur Vergebung vermag, diese zu zerbrechen.

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