Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen - Matthäus 13 (7. Februar)

Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen wurde ja bereits gleich zu Beginn der Besprechung des Kapitels 13 erwähnt.

Jesus erklärt seinen Jüngern, dass er die gute Saat aussät, der Teufel aber die schlechte – und zwar während „die Leute schliefen“. Auch die Schlussfolgerung ist wichtig: Gott hat entschieden, dass auch das Unkraut wachsen soll bis zur Ernte am Ende der Zeit. Erst dann wird es von der Frucht des Ackers getrennt und ins Feuer geworfen.

Genau das macht uns oft zu schaffen! „Warum Gott? Warum schaust du nur stumm zu, Allmächtiger?“ Das Gleichnis gibt uns darauf keine direkte Antwort, aber es ist eindeutig beim enthaltenen Auftrag an uns: Seid wachsam! Diese Wachsamkeit fordert Jesus von seinen Jüngern – und damit auch von uns – immer wieder, zum Beispiel im Gleichnis von den zehn Jungfrauen oder wenn er seine Apostel mit der Warnung aussendet: „Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben“ oder – zum Ende seiner Mission – im Garten Gethsemane: „Wacht und betet!“ Das Reich Gottes ist offensichtlich kein Schlaraffenland, das träge, faule Menschen erzeugt. Das Reich Gottes ist ein Reich der Wachsamen und Beständigen und das ist etwas, das der Mensch erst lernen muss, denn all sein Streben endet für gewöhnlich, sobald er satt ist … oder es mutiert zur Gier, die – als eine der Todsünden – genauso schädlich ist.

Und eine Warnung enthält das Gleichnis auch!

Die Leute fragen, ob sie das Unkraut ausreißen sollen, und Gott verbietet das, weil sie sonst auch Triebe des Weizens mit ausreißen würden. Es ist das klare Nein! Gottes zu Religionskriegen, Hexenverbrennungen, Kreuzrittern, Kreuzzügen, Gotteskriegern und heiligen Kriegen. Der mutmaßliche, mittelalterliche Ausspruch beim Einmarsch der Kreuzritter in Jerusalem und dem wahllosen Abschlachten der Einwohner: „Gott erkennt die Seinen!“ war dumm, unmenschlich, unchristlich und eine Sünde gegen den Geist. Und es entlarvt jeden auf Gewalt und Mord gegründeten Gottesstaat oder jeden „zur Ehre Gottes“ begangenen Terrorakt als ein Werk des Teufels und die vermeintlichen Märtyrer, also Selbstmordattentäter, als Kinder des Bösen. Aber die Warnung gilt auch für jedes Urteil und jeden Stab, den wir heute über Menschen brechen, weil sie nicht einer wie auch immer definierten Norm entsprechen. Jesus warnt uns, dass die Sünde bereits in unseren Gedanken beginnt, wir begehen sie nicht erst mit Worten und Werken. In der Liturgie spielt diese Erkenntnis oft eine größere Rolle als im gelebten Alltag.

Matthäus 13 >>