Psalm 82 (17. Dezember)

Der Psalm berichtet von der Enttäuschung Gottes über die Mächtigen seines Volkes. Die für Gerechtigkeit für die Schwachen sorgen sollten, sorgen nur für sich selbst. Die die Schwachen beschützen sollten, kümmern sich nur um ihre eigene Haut.

„»Ich habe gesagt: Ihr seid Götter und allesamt Söhne des Höchsten; dennoch sollt ihr sterben wie ein Mensch und fallen wie einer der Fürsten!«“ (Ps 82, 6+7)

Anspruch und Wirklichkeit!

Psalm 83 (18. + 19. Dezember)

Psalm 83 ist eine für den Alten Bund typische Wutrede. Asaph fordert Gott auf, die Gottlosen, die sich gegen sein Volk verschworen haben, vom Erdboden zu tilgen.

Psalm 84 (20. Dezember)

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir.“ (Offb 3,20)

Ein wunderschöner, erwärmender Psalm der Söhne Korahs. Sie besingen die Gemeinschaft mit ihrem Gott, der kein ferner unbekannter Gott ist, sondern Freund und Heimat. Wer diesen Gott erfahren hat, ist für die Welt verdorben, denn er wird nur noch auf diese Gemeinschaft zustreben.

Psalm 85 (21. Dezember)

„Und aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ (Joh 1, 16+17)

Wieder wenden sich die Söhne Korahs an Gott; dieses Mal flehen sie um Rettung. Sie erinnern hier an eine Situation während der Wüstenwanderung, als sich Korahs Rotte gegen Aaron und Moses auflehnten. An diesem Punkt wurde die Wut Gottes über den Unverstand seines Volkes so groß, dass er das ganze Volk vernichten wollte. Allein den Fürbitten von Moses und Aaron, denen die ungerechten Angriffe galten, war es zu verdanken, dass Gott nur die Anführer der Revolte tötete.

Psalm 86 (22. + 23. Dezember)

David spricht mit seinem Gott. Er zählt viele Gründe auf, warum er seinen Gott verehrt. Man könnte sagen: Ja, das ist nett, aber Gott weiß, was er tut – was soll das also? Jesus hat uns versichert, Gott kennt unsere Bedürfnisse, ehe wir sie aussprechen, er weiß natürlich auch, wie wir ihn wahrnehmen und was wir von ihm halten. Allerdings gehen uns diese Gewissheiten des Glaubens im Alltag oft verloren. Indem wir sie ins Gebet einbauen, vergegenwärtigen wir sie uns wieder, holen sie wieder ans Licht.

Psalm 87 (24. Dezember)

„Aber von Zion wird man sagen: »Mann für Mann ist in ihr geboren«, und der Höchste selbst wird sie befestigen.“ (Ps 87, 5)

Psalm 87 umfasst nur 7 Verse aber ist von hoher Bedeutung für Heilig Abend. „Der Höchste selbst“ wird Zion befestigen. Zion, der Tempelberg in Jerusalem, steht für das himmlische Jerusalem. Zion ist im Glauben gleich dreier Religionen mehr als nur ein spirituelles Zentrum, es ist der Ort ihrer ganzen Sehnsüchte; Zion steht für das Ziel. Darum entbrennt immer wieder ein Streit zwischen den Religionen um genau diesen Ort.

Ein unvermeidbarer Kampf für den (eigenen) Glauben zur Ehre Gottes? Ihr kämpft um einen Haufen toter Steine in einer gefallenen Welt. Ihr habt nichts begriffen!

Psalm 88 + 89 (25. – 31. Dezember)

„O HERR, du Gott meines Heils, ich schreie Tag und Nacht vor dir! Lass mein Gebet vor dich kommen, neige dein Ohr zu meinem Flehen! Denn meine Seele ist gesättigt vom Leiden, und mein Leben ist dem Totenreich nahe.“ (Ps 88, 3-4)

„Ich sage: Auf ewig wird die Gnade gebaut, deine Treue gründest du fest in den Himmeln: »Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Auserwählten, habe meinem Knecht David geschworen: Auf ewig will ich deinen Samen fest gründen und für alle Geschlechter deinen Thron bauen!«“ (Ps 89, 3-5)

Die beiden Psalmen vereinen die unvereinbaren Gegensätze: Das Leben in der Gnade Gottes und ein Leben ohne Gott.