Okay, Gott hatte David untersagt, den Tempel für ihn zu bauen. Er hatte ihm nicht untersagt, sich mit dem Bau zu beschäftigen und das tut er nun. Die beim letzten Malheur von Gott selbst eingeführte neue Opferstätte soll der Bauplatz für den Tempel sein.
Baumaterialien werden eingekauft, Bauleute werden eingestellt, Vorräte und königliche Rücklagen werden gebildet. Danach erklärt er seinem Sohn Salomo den Plan Gottes, so wie er David ihn verstanden hat. Wir erinnern uns: Gott sagte zu David, dass aus seinem Samen (also aus einem Nachkommen) ein ewiger König erwachsen werden, der einen ewigen Tempel errichten wird. Salomo wird (Spoiler-Alarm!) als großer und weiser König in die Geschichte eingehen und er wird auch den Tempel bauen. Es ist aber schon jetzt abzusehen, dass Salomo nicht unsterblich ist und mit unserem Wissen aus dem Buch Esra wissen wir, dass auch der Tempel Salomos nicht ewig währte. David sieht seinen Sohn als diesen ewigen König, der den ewigen Tempel für Gott bauen soll. Mal ganz abgesehen davon, dass er seinen Sohn damit mächtig unter Druck setzt, hat der König da also offensichtlich die ein oder andere Zusage seines Gottes zu Gunsten seiner Ungeduld überinterpretiert.
Doch wie die Geschichte zeigt, ist Gott in diesem Punkt nachsichtig mit seinem Knecht und lässt ihn gewähren. David meint’s ja nur gut und brennt für seinen Gott.