Josua 10 - 12 (21. – 26. März)

Die nächsten drei Kapitel beschreiben das Wirken Gottes während sein Volk Israel das gelobte Land erobert. Hier ist wieder von viel Gewalt die Rede, doch darf auch hier nicht übersehen werden, dass es sich dabei um ein Bild für die Schlacht beim letzten Gericht handelt. Dass hier eben nicht das Gemetzel, sondern das Wirken Gottes beschrieben wird, kann man an mehreren Punkten sehen. Wobei den Schreibern des Berichts natürlich durchaus zuzutrauen wäre, dass es ihnen darum ging, einen glorreichen Sieg für die Chroniken und den Nationalstolz festzuhalten. Um so wichtiger war es, dass Gott hierbei unübersehbare Akzente setzte, die es aufgrund ihrer Auffälligkeit dann auch in die Chronik schafften:

So sterben bei der Schlacht um Jerusalem (also – bezüglich der eigentlichen Schlacht beim Tag des Gerichts) mehr Menschen durch die Hand Gottes als durch die israelitischen Kämpfer.

Es wird berichtet, dass Sonne und Mond während einer Schlacht stillstanden, nachdem Josua Gott darum gebeten hatte – ein Zeichen göttlichen Eingreifens und ein Bild, denn in der Offenbarung lesen wir von einem weiteren Bild, nämlich, dass im himmlischen Jerusalem Gott selbst Sonne und Mond sein wird – als Zeichen seiner Gegenwart.

Die geschlagenen, weltlichen Könige (Schlacht um Jerusalem) werden nach ihrer Hinrichtung nicht bestattet, sondern in die Höhle geworfen, in der sie sich versteckt hatten. Für die Feinde Gottes wird es nach dem Gericht keinen Frieden geben. Die feierliche Bestattung der Toten ist nichts anderes als ein Symbol für den Frieden mit Gott. Josua tritt bei diesem Ereignis also nicht als Feldherr auf, er ist ein Bild für Christus, den Richter. Nirgendwo passt das besser, als bei der Schlacht um Jerusalem.

In der Schlacht um den Norden des Landes spielt Feuer eine zentrale Rolle, genau wie die gegen Gott gerichtete und gefallene Welt mit allem, was zu ihr gehört im ewigen Feuer enden wird.

Kapitel 12 widmet sich schließlich noch einmal explizit den geschlagenen Königen im gelobten Land, also den Vertretern weltlicher Macht oder kurz: Der Welt. Es wird aufgezählt, dass 31 Könige besiegt und damit 31 Königreiche den Israeliten von Gott als Erbe übergeben wurden. Manche Israeliten und auch manche Christen warten heute noch darauf, dass Christus erscheint und genau dieses Israel wieder errichtet. Sie übersehen, dass das von Gott geliebte Volk Israel den Kindern Gottes Spiegel und Mahnung zugleich ist. Mit Christus haben die Bilder ausgedient und auch das gelobte Land im Nahen Osten war nur ein Bild. Der in der Offenbarung beschriebene Kampf der himmlischen Heere gegen die Welt wird sich nicht um geographische Gebietsansprüche kümmern, denn das kommende Reich Gottes ist – Jesus sagte es vor Pilatus ganz deutlich – „nicht von dieser Welt“ (Joh 18, 36).

Natürlich kann man aber bereits heute erkennen, dass die Menschen die Situation, wenn sich am Ende der Zeit die weltlichen Ordnungen auflösen, durchaus nutzen werden, um ihre kleingeistigen Egoismen ein für alle Mal zu klären – und die Klärung der Frage, wem die Stadt Jerusalem gehört wird zweifelsohne zu diesen Egoismen gehören. Gott wird hier auf keiner Seite stehen! Er befreit mit seinem Gericht keine Stadt aus Stein und Mörtel.

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