Josua 20 – 21 (4. – 6. April)

In diesen Kapiteln werden zunächst, wie von Gott gefordert, sechs Zufluchtsstädte festgelegt. Ganz offensichtlich hat Gott etwas gegen die damals verbreitete und – seltsamerweise – heute in vielen Kulturen der Welt immer noch nicht ganz überwundene Blutrache: Wenn ein Mensch durch die Hand eines anderen ums Leben kommt, so haben nach diesem Rechtsverständnis die Angehörigen das Recht auf Rache, d.h., sie beauftragen jemanden aus der Familie, den Totschläger umzubringen. Ergebnis ist meist eine jahrelange Blutfehde.

Genau diese Tradition setzt Gott mit den Zufluchtsorten außer Kraft. Ein Totschläger, der es bis in die nächste Zufluchtsstadt schafft und die Ältesten davon überzeugen kann, dass es ein Unfall und kein Mord war, steht unter dem Schutz dieser Stadt – zumindest bis der in dieser Zeit lebende Hohepriester seinerseits das Zeitliche segnet. Bis dahin haben sich dann die Gemüter hoffentlich wieder beruhigt. Es handelt sich hier also um einen sehr blassen Vorschatten der zukünftigen Gnade Gottes, einen kleinen Funken Licht in der Finsternis: Nur Gott ist Richter!

Dann kommen die 48 Städte der Leviten dran, bei zwölf Stämmen Israels gibt es also theoretisch vier Städte pro Stamm. Natürlich waren die den Stämmen zugeteilten Gebiete aber abhängig von der Größe des Stammes und so erhielten die größeren Stämme mehr Städte. Aber wir merken uns: 12 Stämme – 12 Apostel, 4 Städte – 4 Evangelisten! Die Strukturen im Alten Testament sind offensichtlich Bilder für das kommende Heil – im Zeitabschnitt des Alten Testaments wird gesät, in unserem Zeitabschnitt, dem der Gnade, wächst und gedeiht, was geerntet werden soll.

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