Lukas 9, 37 – 50 (11. Februar)

Jesus ist noch auf dem Rückweg, da kommt ein Vater mit seinem von einem Dämonen besessenen Sohn zur Menschenmasse am Fuß des Berges. Er erhofft sich Heilung des Jungen durch den Meister; der ist aber noch auf dem Berg. Aber nicht weiter schlimm, denn die Apostel sind ja inzwischen von Jesus persönlich zur Verkündigung und zur Heilung berufen worden. Doch es klappt nicht.

Als Jesus dazukommt bedrängt er diesen. Die Jünger hätten es nicht fertig gebracht. Jesus ist sauer. „Oh du ungläubiges, verkehrtes Geschlecht. Wie lange muss ich dich noch ertragen?“  Wir hatten es ja schon davon: Von den Jüngern selbst geht keine Heilwirkung aus, aber auch nicht von Jesus. Jesus, aber auch die Jünger sind voll Heiligen Geistes, der sie führt und leitet. Es ist dieser Geist, der in die Menschen, die glauben, eindringt und sie von innen heraus heilt. Wenn die Heilung nicht klappt, hat der Betroffene nicht den wahren Glauben. Er hält Jesus für einen Zaubermeister und seine Apostel für Zauberlehrlinge und er vertraut den Krümeln nicht, wenn die Torte in der Nähe ist. Solange der Glaube der Menschen von dieser Art ist, werden sie die angebotene Rettung nicht annehmen, denn ihr Glaube ist an (äußerliche, weltliche) Götzen gebunden.

Natürlich heilt Jesus den Jungen dann trotzdem. Fast in einem Nebensatz raunt er seinen Jüngern zu, dass er an solche Ungläubigen ausgeliefert werden wird. Vielleicht weil der eigene Heilungsversuch misslungen war, war das Vertrauen der Jünger so weit angeknackst, dass sie sich nicht zu trauen fragten, was das bedeutet.

Weitere Probleme werden in diesem Abschnitt angesprochen:

Wer ist der Größte unter den Jüngern, also quasi der Klassensprecher? Und: Dürfen Menschen, die nicht bei Jesus in die Schule gehen in seinem Namen heilen (ein erster Fall von Produktpiraterie)?

Jesus ist bei beiden Fragen eindeutig: Wer seine Nachfolge anstrebt, der hat in seinem Leben keinen Platz mehr für Statussymbole und persönliches gesellschaftliches Ansehen (siehe weiter oben, Sichtwort „Selbstverleugnung). Gott hat seinen Sohn als Diener in die Welt geschickt, Gott hat sich also selbst klein gemacht. Der Geringste wird im Reich Gottes groß sein. Daraus ergibt sich schon fast automatisch Jesu Reaktion auf die zweite Frage: Wer in seinem Namen Dämonen austreibt und heilt, der verkündet durch sein Wirken die Frohe Botschaft. Für Jesus ist die Botschaft wichtiger als der Bote.

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