Freiheit hat ein Ziel!

Gemeinsame Werte definieren eine Gemeinschaft, machen eine Gruppe von Menschen überhaupt erst zu einer Gemeinschaft! Wer die Werte einer Gemeinschaft nicht teilt, der kann auch nicht zu dieser Gemeinschaft gehören. Das ist eine ganz einfache Regel, die jeder unmittelbar einsehen kann. Und natürlich hat eine Gemeinschaft das Recht, sich selbst zu schützen, in dem es Nichteinhaltung der Regeln sanktioniert, also die Rechte der Regelverletzer einschränkt oder diese sogar komplett aus der Gemeinschaft ausschließt.

Im alten Israel waren das die Gesetze, die Gott Mose gab. Diese waren wirklich streng. Selbst wer die Regelverletzung nicht selbst zu verantworten hatte, z.B. bei einer Erkrankung, war auf Zeit von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Im christlichen Abendland haben wir es da unter den Regeln die Jesus uns gab, einfacher. Wer Jesus aufrichtig folgen und nach seinen Werten leben möchte, der ist auch aufgenommen und bleibt auch bei einer Regelverletzung in der Gemeinschaft, sofern er weiterhin die Regeln Christi als seine eigenen Regeln ohne Einschränkung empfindet. Darum sollen Christen nicht über den Glauben anderer Christen richten, nur das Individuum selbst und Gott, der ins Herz des Menschen sieht, darf das.

Die Regeln, die Christus uns gibt, sind somit die Verfassung der christlichen Gemeinschaft und damit des Reich Gottes. Die Wasser-Taufe ist der Eid auf diese Verfassung.

Die Freiheit eines Christenmenschen definiert sich damit aus den gemeinsamen Werten. Solange wir uns mit Herz und Hirn innerhalb dieser Verfassung bewegen, sind wir Bürger des Reich Gottes, mehr noch: Wir sind sogar Erben des Throns. Jeder hat natürlich die Freiheit, sich andere Regeln zu geben und nach diesen zu leben, dann gibt er aber seine Bürgerrechte auf.

„Du kannst nicht zwei Herren dienen!“ (Mt 6,24)

Diese Gemeinschaft definierenden Werte sind kein Sonderfall, sondern werden überall von der Familie über säkulare Gemeinschaften bis hin zum Staat und Staatengemeinschaften angewandt – natürlich mit jeweils eigenen Werten.

In dar Familie führen Regelverletzungen der Kinder zu Sanktionen, ebenso natürlich auch in Schulen. Wer in Vereinen und anderen nichtstaatlichen Organisationen grob und mutwillig gegen die Satzung verstößt kann aus dieser Gemeinschaft ausgeschlossen werden. In der Gemeinschaft der Staatsdiener ist der Eid auf die Verfassung sogar obligatorisch. Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland verbietet, dass ein Mensch aufgrund eines Urteils staatenlos wird, darum ist hier ein Ausschluss (Aberkennung der Staatsbürgerschaft) ausgeschlossen. Sanktionierung, d.h., die zeitweilige oder dauerhafte Einschränkung von Rechten ist aber möglich. Ist die begründete Einschränkung von Rechten Tyrannei? Natürlich nicht! Wer die Regeln, die sich diese Gemeinschaft gegeben hat, als unzumutbar empfindet, der kann die Gemeinschaft, das ist in diesem Fall das Land, verlassen. Es ist der Gemeinschaft aber nicht zumutbar, solchen Menschen Rechte zu gewähren, die ihnen eine Änderung der gemeinsamen Werte ermöglicht.

Für Christen ist die Gemeinschaft der Gläubigen die allen anderen übergeordnete, d.h., sie können nicht Mitglied in Gemeinschaften sein, welche Werte vertreten, die den christlichen Werten widersprechen. Ich fürchte, das ist so manchem Christen gar nicht bewusst! Es ist aber genau dieser Widerspruch, der den Christen unfrei macht.

Freiheit ist also nicht, einfach alles tun zu können, was man gerade mag. Freiheit ist, dass man selbst entscheiden kann, ob man zu dieser Gemeinschaft gehören möchte (und dann eben auch ihre Werte achtet) oder nicht – genau, wie das bereits seit 2000 Jahren für die Gemeinschaft der Christen gilt. Christen genießen Freiheit in dem hier beschriebenen Sinn.

Zusammenfassung:

Die Prinzipien des Reich Gottes finden zu allen Zeiten überall auf der Welt Anwendung, denn erst gemeinsame Werte machen aus einer Gruppe eine Gemeinschaft.

Nach Willen und Weisheit Gottes definiert nicht die Blutlinie die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft (außerhalb der Familie), sondern das aufrichtige Bekenntnis zu den gemeinsamen Werten (Verfassung).

Freiheit bedeutet, die Freiheit zu besitzen, sich zu einer Gemeinschaft und deren Werten zu bekennen oder kein Mitglied dieser Gemeinschaft zu sein und damit auch auf Rechte innerhalb dieser Gemeinschaft zu verzichten. Der Schutz der gemeinsamen Werte ist damit nichts anderes als der Schutz der Gemeinschaft und der sich daraus ergebenden Rechte und Freiheiten für das Individuum.

In den weltlichen Gemeinschaften schützen Menschen die gemeinsamen Werte, in der christlichen Gemeinschaft (Reich Gottes) kümmert sich Gott selbst darum.

Gott sichert seine Kinder aus gutem Grund sogar doppelt ab! Wer an Christus glaubt, ist durch dessen Opfer am Kreuz, innerhalb seiner Blutlinie und damit Kind dieser weltumspannenden und Zeit überwindenden Familie bis hinein in sein Reich. Die gemeinsamen Werte und wie ich damit umgehe, dienen vorrangig der Selbstkontrolle.

Noch einmal: Gemeinsame Werte sichern die Freiheit für alle innerhalb einer Gemeinschaft, sie beschränken sie nicht!

Umgekehrt: Wer sich nicht an die Hausordnung halten möchte, der kann nicht in diesem Haus leben!

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