Monatsthema im Februar: Gott als Freund fürs Leben wahrnehmen

Monatsthema im Februar: Gott als Freund fürs Leben wahrnehmen

Der Magier empfängt von oben, aus dem Himmel, und leitet das Empfangene nach unten, also in die Welt, weiter. Seine Pose ist die eines Machers, doch – objektiv betrachtet – ist er nur ein Bindeglied, jemand, der die wahre Macht kennt, Verbindung zu ihr hält, jemand, der in der Gunst Gottes steht und darin lebt. Der Magier steht für das Kind Gottes, das in dessen Segen lebt und wandelt. Der Magier steht für tätigen Glauben.

Die sieben Stäbe zeigen einen Menschen im Wettstreit mit anderen. Er selbst steht auf einer Anhöhe und wehrt mit ernster Miene die Angriffe der Unbekannten (es sind auf der Karte nur ihre Stäbe, also die Angriffe selbst sichtbar) ab.

Objektiv betrachtet haben die Angreifer keine Chance, der Mensch steht ja auf der Anhöhe. Sein Gesichtsausdruck könnte aber darauf hinweisen, dass er diese Anhöhe im Moment eher als Abgrund empfindet.

Auch mit diesen Karten befinden wir uns immer noch im Zeitrahmen des Alten Bundes. Der Magier und der Mann auf der Anhöhe stehen für König David, dem vom Gott auserwählten König der Israeliten, der sich selbst nach seiner Krönung ständigen Angriffen von innen und außen ausgesetzt sah und durch alle anzunehmenden Zweifel hinweg immer auf den Schutz seines Gottes vertraute.

Ich wähle einen Psalm Davids, der diese Situation erfasst, Psalm 3.

Ein Psalm Davids, als er vor seinem Sohn Abschalom floh.

HERR, wie viele sind meine Bedränger; viele stehen gegen mich auf.

Viele gibt es, die von mir sagen: Er findet keine Hilfe bei Gott. [Sela]

Du aber, HERR, bist ein Schild für mich, du bist meine Ehre und erhebst mein Haupt.

Ich habe laut zum HERRN gerufen; da gab er mir Antwort von seinem heiligen Berg. [Sela]

Ich legte mich nieder und schlief, ich erwachte, denn der HERR stützt mich.

Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht, die mich ringsum belagern.

HERR, steh auf, mein Gott, bring mir Hilfe! Denn all meinen Feinden hast du den Kiefer zerschmettert, hast den Frevlern die Zähne zerbrochen.

Beim HERRN ist die Hilfe. Auf deinem Volk ist dein Segen. [Sela]

 

David ist vielleicht das eindrücklichste, auf jeden Fall das ausführlichste Beispiel in der Bibel, wie eine Beziehung zwischen Gott und Mensch aussehen kann, wenn dieser Mensch nicht quasi von Geburt an zum Diener Gottes erzogen, sondern irgendwo auf dem Weg von Gott aufgelesen wurde. David, der schmächtige Hirtenjunge, der König von Gottes Gnaden und dessen Freund wurde, steht für uns alle.

Und wir lesen schon aus diesem kurzen Psalm, dass diese Freundschaft kein Kindergeburtstag war. David hat Fragen und Vorwürfe an seinen mächtigen, doch alles beherrschenden Freund. Und er hört auch nicht auf zu fragen. Er bleibt dran, bis er Antwort bekommt. Das liest sich in der Bibel manchmal auf ein paar Zeilen, wie in diesem Psalm oder maximal auf ein paar Seiten, für David waren das aber intensive Zeiten, Zeiten in denen seine Welt und damit natürlich auch sein Glaube zu zerbrechen drohten. Da zogen Wochen, Monate, manchmal Jahre ins Land, bis eine Sache wirklich geklärt war. Andere Dinge blieben ungeklärt und im Grunde auch unbeantwortet, wie zum Beispiel der Tod Usas (2. Samuel, Kapitel 6), der doch nur verhindern wollte, dass die Bundeslade in den Dreck fällt und dabei vielleicht sogar beschädigt wird. Ja natürlich, da gab es diese klaren Anweisungen, damals von Gott an Mose überliefert, die David einfach ignoriert hatte, aber warum Usa? Der hatte doch nur einen guten Job machen wollen, nicht zuletzt auch zur Ehre dieses – ebenso allmächtigen wie offensichtlich auch schnell beleidigten – Gottes.

David trug alles, was ihn bewegte vor Gott, alle Freude, alles Leid, aber auch allen Frust und alle Enttäuschung. Das ist das ganze Geheimnis dieser lebenslangen Freundschaft.

Im Januar hatten wir es davon, dass wir viel Wissen erworben haben, ohne uns um die dafür notwendige Erkenntnis zu bemühen. Einen Weg der Abhilfe aus diesem immer größer werdenden Problem, ist die gelebte Freundschaft mit Gott, die uns David vorlebt. Es geht um Offenheit und es geht um Kontinuität. In jeder Freundschaft gibt es sicherlich auch immer wieder Zeiten der Stille, in denen man sich nicht viel zu sagen hat. Das ist zwischen Menschen so, das ist auch bei der Freundschaft zwischen einem Menschen und Gott so. David hat sicher nicht über jedes besonders gelungene Mittagessen einen Psalm geschrieben und diesen mit einem Foto in den „himmlischen Netzwerken” gepostet. Aber wenn es drauf ankam, dann sprach er seinen Gott auf seine Ratlosigkeit, auf dessen ihm nicht verständlichen Beschlüsse oder auf dessen als bedrohlich empfundene Stille an.

Mit Gott wie mit einem Freund reden, ihn ganz bewusst immer wieder ins eigene Leben einbeziehen, das ist eine Methode zu wahrer Erkenntnis zu gelangen oder ihr zumindest ein Stückchen näher zu kommen.

Als Spruch für den Monat Februar wähle ich „Ich habe laut zum HERRN gerufen; da gab er mir Antwort von seinem heiligen Berg.” (Ps 3,5)

Als Thema für den Monat Februar ergibt sich somit: Gott als Freund fürs Leben wahrnehmen

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