Sollte man wirklich über das Böse, den Teufel, reden? Besteht nicht die Gefahr, etwas durch bloße Gedanken daran zu manifestieren?
Das Böse gibt es, das Wort Gottes lässt keinen Zweifel daran. Ob der Teufel nun etwas Reales ist, eine Person, die genau wie Gott persönlich angesprochen werden kann, oder nur etwas im wahrsten Sinne des Wortes „Natürliches“ – nicht umsonst spricht man ja von der sündigen Natur des Menschen – spielt hier keine Rolle. Der Teufel taucht in der Bibel bereits im Zusammenhang mit der Schöpfung auf, also ganz am Anfang und so wird er auch hier in MC 2025 am Anfang mitmischen.
Der Teufel wird in den Legenden unseres Glaubens als Engel vorgestellt. Er war der schönste und prächtigste unter den Engeln und er war nicht einverstanden, wie Gott die Schöpfung geregelt hatte. Insbesondere war er nicht einverstanden mit der Stellung des Menschen in der Schöpfung. Es kam, wie es kommen musste! Gott stürzte den Teufel mit all den Engeln, die zu ihm hielten, hinab in die Hölle. Jedoch behielten diese ehemaligen Himmelsgeschöpfe ihre Macht, denn genauso waren sie von Gott geschaffen worden.
Doch alles in der Schöpfung, egal ob hier auf der Erde, „droben“ im Himmel oder „drunten“ in der Hölle, ausnahmslos ALLES ist Eigentum Gottes. Nichts hat Substanz, wenn diese nicht von Gott gegeben wurde, nichts hat Macht, wenn diese nicht von Gott gegeben wurde.
Was ist also die Natur der Macht des Teufels? Der Teufel ist mächtig, aber hat er wirklich Macht?
Die Macht, die er ausübt, ist nicht seine eigene! Er ist unsterblich, da von Gott als unsterbliches Wesen erschaffen. (Wir arbeiten uns jetzt einfach mal an diesem Bild ab.) Er hat keinen Zugang mehr zu seinem Schöpfer, aber er hat – wie alle Geschöpfe des Himmels und der Erde – Zugang zur Schöpfung. Seine Werkzeuge sind Täuschung und Verführung und die funktionieren gut bei einem Menschen, der zwar wie Adam seine Winzigkeit in der Gesamtheit der Schöpfung erkannt hat, aber an die Bedeutung seiner selbst in derselben, die er durch Christus erwarb, nicht glaubt.
Ein solcher Mensch hört nur zu gerne, dass er durch Auflehnung an Bedeutung gewinnen könne, dass er sich nur der Macht (anderer) bedienen müsse, um selbst mächtig zu sein. Ein solcher Mensch ist empfänglich für die Verführungskünste des Teufels.
Aber was ist das für eine Macht, die uns der Teufel anbietet?
Schauen wir zunächst auf Gott. Gott ist der Schöpfer, Gott hat daher alle Macht. Dieser Gott hat entschieden: Zwischen ihm und der ganzen übrigen Schöpfung steht der Mensch. Außer Gott ist also keine Macht über uns. Die Auferstehung Christi von den Toten beweist dies allen, die an Gott glauben. Gott selbst hat die Menschen ermächtigt über die Schöpfung zu herrschen – natürlich unter Beachtung seines Auftrages!
Der Teufel hat keine Macht über uns, es sei denn wir passen nicht auf und ermächtigen ihn dazu. Und das gilt für alle Mächte, die innerhalb der Schöpfung existieren, auch wenn unserer Macht gegenüber vieler Naturgewalten natürlich Grenzen gesetzt sind. Grenzen, die allerdings durch technischen Fortschritt wiederum durch uns verschiebbar sind. Was könnten wir erreichen, wenn nicht der Wunsch über andere Menschen bestimmen und herrschen zu können die Haupttriebfeder der größten und erfolgreichsten technischen Entwicklungen wäre. Genau diese Form der Ermächtigung wurde uns durch Christus ausdrücklich untersagt! Er befreite uns aus der Knechtschaft und macht uns zu (seinen) Freunden. Das ist nicht nur schön, in einem geschwisterlichen, romantischen Sinne! Selbst unter Knechten gibt es eine Rangordnung, die von außen vorgegeben ist und eingehalten werden muss. Freunde kennen solche Regelungen nicht! Wer gerade führt hängt allein vom Ziel und den vorhandenen Begabungen ab und wird sich beim nächsten zu erreichenden Ziel vielleicht wieder ganz neu ordnen, denn generell stehen alle auf derselben Ebene. Das sind wir, die Freunde Christi. Da ist Gott über uns und wir sind alle auf derselben Ebene direkt darunter; nichts ist zwischen ihm und uns. Und wir stehen über der übrigen Schöpfung.
Gott hat uns an diese Position gestellt, weil er die Macht hat, auch die Macht, uns zu ermächtigen. Jemand, der die Macht hat, teilt sie, ermächtigt andere. Das ist die gute Form der Ermächtigung.
Die böse Form der Ermächtigung kennen alle, die im Geschichtsunterricht aufgepasst haben. Adolf Hitler ermächtigte sich selbst, indem er anderen die Macht (den Andersdenkenden, den Juden, dem ganzen Volk) entriss. Überraschenderweise haben ihm viele der Entmachteten dafür sogar anfangs zugejubelt. Der Ermächtigung des Bösen geht immer eine Entmachtung anderer voraus, und die Geschichte lehrt uns, oft mit bewusster Zustimmung der Entmachteten.
In der modernen, freien Welt haben wir uns darauf geeinigt, dass das Individuum – genauer die Gemeinschaft der Individuen – alle Macht innehat. Genau das sagt auch Gott – so modern ist das Wort Gottes! Wir haben gelernt, dass wir Teile dieser Macht auf Zeit delegieren können, z.B. an demokratisch gewählte Regierungen. Auch das widerspricht in keiner Weise dem Wort Gottes. Wir entscheiden! Jeder für sich und alle zusammen.
Ich werde nie einem Menschen folgen, der seine Macht erwirbt, indem er sie anderen entreißt. Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes und sind daher von ihm mit derselben Macht und denselben Rechten in dieser Welt ausgestattet. Das ist der Wille Gottes! Kein Mensch hat die Macht oder darf sie sich nehmen, die Rechte anderer einzuschränken; dies ist nur in Einzelfällen möglich, in denen von einem Individuum nachgewiesenermaßen eine Gefahr ausgeht und dieser Einzelfall ist für jedes Individuum immer wieder neu zu prüfen und zu beweisen. Das ist Teil meines Glaubens, das ist Teil des Auftrages Gottes an mich.
Und Gott geht in diesem Punkt sogar noch einen großen Schritt weiter!
Er ermächtigt mich, frei darüber zu entscheiden, welche Mächte mich lenken und steuern sollen, welche (nichtirdische) Macht mich steuern darf. Er schlägt mir vor: Lass das keinen machen, denn ich habe dich über jede andere Macht in meiner Schöpfung gestellt. Aber die Entscheidung überlässt er mir.
Wenn ich also bestimmte Mächte in mein Leben lasse, weil diese mir gewisse Vorteile gegenüber anderen Menschen böten, so könnten diese Mächte sogar ehrlich sein und ich kann Vorteile haben, indem ich mich ihnen unterwerfe. Und es wäre eine Unterwerfung, eine Aufgabe meiner gottgegebenen Freiheit! Ein Weg, der ausschließlich auf den persönlichen Vorteil ausgerichtet ist, nimmt mir meine Freiheit, denn ab dieser Entscheidung gibt es kein Zurück mehr, zumindest keinen ohne Verlust der Vorteile und der Gefahr mir sogar Nachteile einzuhandeln. Ich muss immer wieder so entscheiden, dass meine Vorteile gewahrt bleiben, ich entferne mich also mit jedem Schritt weiter von der gottgegebenen Freiheit. Meine Entscheidung!
Doch alle Macht kommt letzten Endes von Gott und nichts geschieht, wenn er es nicht zulässt. Und Gott hat uns bereits gesagt, dass die Macht des Bösen – des Teufels – zeitlich befristet ist. Das Böse, der Teufel, hat also keine eigene Macht. Gott spricht von einem Tag des Gerichts. Das ist der Zeitpunkt, an welchem er dem Teufel die Macht entziehen wird und damit alles, was durch diese Macht entstand, seine Substanz verliert. Für mich persönliche verlieren alle durch falsche Entscheidungen gewonnenen Vorteile am Tag meines Todes ihre Substanz. Mein Todestag ist der Tag meines Gerichtes. Wer sich dem Teufel anschließt, hat damit nur eine Garantie: Er wird am Ende seines Lebens alles verlieren!
Wer an die Existenz des Bösen – des Teufels – glaubt, der muss auch automatisch an Gott glauben, denn der Teufel ist sein Geschöpf und der Teufel hat bereits verloren, seine Zeit läuft ab. Wer sich dem Teufel anschließt, der schließt sich einem Looser an!
Ja, es gibt viele Quellen der Verführung. Aber es gibt nur eine wahre Quelle der Macht – Gott! Entscheide dich nachhaltig!