Gewohnheitsmäßig gehen Petrus und Johannes zum Tempel, um zu beten – trotz Empfang des Heiligen Geistes sind sie immer noch Juden – und begegnen einem von Geburt an gelähmten Bettler. Statt ihm aber ein paar Münzen in den Becher zu werfen, heilen sie ihn im Namen Christi. Sofort springt der Mann freudig umher, geht mit den beiden in den Tempel und dankt Gott. So ist’s recht. Die Anwesenden reagieren etwas anders; sie scharen sich voll Erstaunen und Bewunderung um die Apostel.
Das kann Petrus so nicht gelten lassen. Er klärt die Gläubigen auf, dass der Mensch durch die Kraft des Messias geheilt wurde, jenen Jesus von Nazareth, der auch durch die Anwesenden hingerichtet wurde, die einen Mörder bevorzugten, aber für den Nazarener die Kreuzigung forderten. Dies sei das Friedensangebot Gottes an sein Volk, nun den Messias und die Vergebung, die er für sie im Himmel erwirkt habe anzunehmen. Wieder zitiert Petrus im Grunde nur die alten Prophezeiungen der Heiligen Schrift und bezieht sie auf die jüngsten Ereignisse rund um Kreuzigung und Auferstehung. Und etwas anderes macht er den Anwesenden klar: Die Kraft, die scheinbar von ihnen ausgeht, ist gar nicht ihre; es ist die Kraft ihres Messias, der hier durch sie rettete und nur in dessen Namen sei Rettung zu erfahren.
Das sind die wesentlichen Kernaussagen des dritten Kapitels:
- In Jesus erfüllt Gott alle seine Zusagen an sein Volk und an die Völker.
- Nur in Jesus, dem Christus, ist (daher auch) die zugesagte Rettung.
- Nicht Menschen wirken auf Erden für Gott, sondern Gott wirkt durch die Menschen. Wir sind das Werkzeug und können aus uns heraus gar nichts tun.
Eine – nicht ganz unwesentliche – Nebenaussage lautet:
Wenn du Gott bittest, wird er dir immer mehr geben, als du erwartest, aber nicht immer das, was du erwartet hast. Wenn du also mit ihm gehen möchtest, solltest du stets darauf gefasst sein und nicht zu enttäuscht aussehen, wenn er dir statt des Ferrari „nur“ seine Liebe und ewiges Leben gibt...
Und auch wenn es hier nicht ganz in den Kontext passt: Du solltest auch darauf gefasst sein, dass er manche Bitten nicht erfüllt, auch wenn sie wirklich von Herzen gut und richtig waren. Glauben heißt dann, deinem Herrn zu vertrauen, denn er kennt das Ziel und entscheidet in deinem Sinne oder im Sinne dessen für den du gebetet hast. Deinem himmlischen Vater wie ein Kind vertrauen heißt, nicht alles verstehen müssen. Auch das ist eine Form der uns geschenkten Freiheit, auch wenn wir damit meist nicht so gut zurechtkommen.