Markus 9, 14 – 29 (3. Februar)

„Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben!“ (Mk 9, 24)

In diesem Abschnitt wird uns der Übertritt vom Unglauben zum Glauben beschrieben.

Als Jesus zurückkommt, hat sich wieder eine große Menge versammelt, darunter ein Vater mit seinem von einem Dämon besessenen Sohn. Er beklagt bei Jesus, dass die Jünger diesen Dämon nicht hätten austreiben können. Doch Jesus erkennt sofort die Ursache des „Versagens“, es ist der Unglaube des Vaters. Als dieser seinen Unglauben erkennt und Jesus auch dabei um Hilfe bittet, kann der Dämon vertrieben werden. Als die Jünger ihn später fragen, warum es nun funktioniert habe, erklärt er ihnen, bei dieser Art Dämon würde nur Gebet und Fasten helfen.

Weder Vater noch Sohn hatten aber gefastet, es ist erstaunlich, dass den Jüngern dies nicht auffiel oder trauten sie sich einfach nicht ihrem Herrn zu widersprechen? Ein Gebet hatte aber durchaus stattgefunden; der Vater bat Jesus ihn von seinem Unglauben zu befreien.

Der Vater wagte an dieser Stelle den Sprung in den Glauben, das ist eine bewusste Entscheidung, die Gott uns nicht abnimmt. Spätestens am nächsten Scheideweg fragt er uns aufs Neue: „Wofür entscheidest du dich? Glaubst du (mir)?“ Und dann ist eine Antwort unsererseits gefordert; diese Antwort wird Gebet genannt. Dabei kommt es nicht auf die Worte an, es gibt völlig wortlose Gebete, es kommt auf die innere Haltung zur meist herausfordernden Situation und zu Gott an, also unserer Bereitschaft uns in dieser Situation auf Gott zu verlassen. Als die Haltung des Vaters stimmte war der Sohn geheilt.

Darum grummelte Jesus auch wenig erfreut: „O du ungläubiges Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen?“ (Mk 9,19)

Die Bemühungen der Jünger waren erfolglos geblieben, weil der Vater ohne Glauben kam. Er erwartete ein Art Zauber von einem großen Magier. Daher hatte er Zweifel als sich dessen Lehrlinge abmühten. Erst die direkte Frage Jesu über den inneren Zustand des Mannes brachte den Fokus auf den Kern des Problems: den Unglauben. Man könnte die Antwort Jesu auf die Frage, warum sie nicht helfen konnten daher auch einfach als Trost verstehen, um die Zweifel, die sicherlich auch in ihnen aufgekommen waren, wieder zu zerstreuen. Sie brauchten an diesem Punkt eine Antwort und sie bekamen eine.

Wir lesen außerdem, dass das Kind kurze Zeit wie tot wirkte. Auch dies ist ein Bild für den inneren Zustand des Vaters. Dieser wurde verändert, als er gläubig wurde. Der todesähnliche Zustand symbolisiert den Übergang. Ohne Glauben sind wir tot, durch den Glauben kommen wir ins Leben. Aber erst von der anderen Seite, der Seite des Lebens, erkennen wir, dass wir davor tot waren.

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