Markus 15, 16 – 37 (28. Februar + 1. März)

Das Werk der Verkündigung durch Jesus auf Erden ist nun zu Ende. Jetzt erfüllt er nur noch die über ihn gemachten Prophezeiungen, bzw., nicht er erfüllt sie – denn er ist nun endgültig nicht mehr nicht mehr Herr des Geschehens – sie erfüllen sich eine nach der anderen.

Er wird verspottet, bis zur völligen Entstellung misshandelt, mit zwei Verbrechern gekreuzigt, es wird um seine Kleidung gewürfelt und er wird wieder verspottet – während er da ans Kreuz genagelt erhöht über der Erde hängt und langsam stirbt. Das Licht der Welt erlischt. 

Zu Mittag, also der hellsten Zeit des Tages, wird es finster und still – drei Stunden lang. Das ist das Zeichen des Gerichtes Gottes über die Welt, das nun stellvertretend über seinen Sohn gesprochen wird. Wir lesen, dass Jesus zu seinem Vater schreit: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34) – Erfüllung einer weiteren Prophezeiung und Ausdruck totaler Verzweiflung und Verlassenheit. Jesus stirbt für unsere Sünden ganz allein, denn Gott – der höchste Richter – hat sich für diesen Moment von ihm losgesagt. Jesus stirbt als Mensch, denn nur so kann er die Menschen von deren Schuldspruch befreien. Jesus stirbt im wahrsten Sinne des Wortes gottlos, denn das Leben der Menschen ist gottlos – die Hölle für ein Leben, das seit Anbeginn der Zeit ewig und bis jetzt noch keinen Augenblick vom Vater getrennt war. Jesus nimmt Sünde, Hölle und Tod stellvertretend für uns auf sich, damit wir, die wir am Fuß des Kreuzes stehen erkennen und verstehen: Wir müssten dort hängen, aber Gott lässt das nicht zu.

Seine Gerechtigkeit ist absolut und endgültig, sein Richterspruch gerecht und unausweichlich – aber seine Liebe ist größer. Wir versagen, aber er trägt das Urteil selbst, das er über uns ausgesprochen hat.

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