Warum Vergebung die tragende Säule deines Glaubens ist

An anderer Stelle redete ich darüber, warum ich mit Rache und Vergeltung nichts anfangen kann: Der Schaden, den andere erfahren hilft mir nicht; Genugtuung, die ich vielleicht empfinde, verbessert meine reale Situation nicht.

Ein Bild bewegt mich seit einigen Tagen und ich will dir davon erzählen:

Stell dir vor, es ist Gerichtstag, dein persönlicher Gerichtstag und du stehst vor Gott. Auf einen Schlag wird dir all die Schuld bewusst, die du im Laufe deines Lebens auf dich geladen hast, all die Momente, wo das Wort Gottes dir deutlich sagte: „Das ist falsch!“ und du hast es trotzdem getan, obwohl dich niemand durch Druck oder Gesetz dazu gezwungen hat. Du hast also letztendlich aus Bequemlichkeit oder sogar aus innerem Antrieb etwas getan, von dem du sicher spürtest, dass es falsch ist. Glaube mir, es wird eine Menge sein.

Dann tritt Jesus an dich heran, zeigt auf das Kreuz, an dem er hing und sagt: „Und jetzt komm und lass uns nicht mehr drüber reden, denn ich habe bereits dafür bezahlt.“

Wow, das ist Liebe!

Jetzt kommt ein anderer, der hat dich in deinem Leben immer wieder bedrückt, bedroht, getäuscht, verletzt und Jesus sagt zu ihm: „Geh weg! Ich habe dich nie gekannt!“ (Mt 7,23). Diese Seele steht im Angesicht der Ewigkeit und erkennt nicht nur ihre angehäufte Schuld im zurückliegenden Leben, sie erkennt auch, dass ihr ganzes Leben wertlos und verschwendet ist, denn in der Ewigkeit bleibt ihr nichts. Das Wort Gottes spricht hier vom „zweiten Tod“. Würdest du dich an dieser Stelle vor Jesus hinstellen und sagen: „Ja und das ist schon alles? Wo ist die Rache Gottes auf die ich mein Leben lang vertraut habe?“

Aber das lässt sich noch steigern!

Wieder kommt einer, genau wie der erste, aber Jesus sagt zu ihm – genau wie zu dir: „Und jetzt komm und lass uns nicht mehr drüber reden, denn ich habe bereits dafür bezahlt.“ Ja, genau das wird passieren! Denn Jesus hat für alle, die zu ihm gehören, die Schuld bezahlt. Seine Schuld wird vergeben sein, genau wie deine.

Jesus liefert uns hierzu das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht (Mt 18, 21-35)

Die direkte Lehre aus diesem Gleichnis ist der Auftrag zur Vergebung.

„Und vergib uns unsere Schuld WIE AUCH WIR vergeben unseren Schuldigern“

Doch bezogen auf die Ewigkeit stellt dir dieses Gleichnis auch eine Frage:

Wie willst du in der Ewigkeit mit der Gerechtigkeit Gottes zurechtkommen, wenn du selbst nie gelernt hast zu vergeben?

 

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