… ist kein Gottesstaat! Und doch gibt uns Gott in der Bibel durchaus brauchbare und ernstzunehmende Anregungen.
Gewiss, die Schöpfungsgeschichte ist kein wissenschaftlicher Artikel und doch sind hier bereits die Grundelemente eines Staates nach Gottes Plan offen dargelegt.
Gott legt einen Garten an und stellt den Menschen in diesen Garten. Der Garten bietet dem Menschen alles, was er zum Leben braucht. Der erste Staat hat als oberstes Ziel, die in ihm lebenden Menschen zu versorgen. Und selbst nachdem der Mensch durch den Sündenfall aus dem Paradies in die „gefallene Welt“ vertrieben wird, versorgt diese Welt den Menschen. Kain und Abel opfern ihrem Gott. Opfern kannst du aber nur von deinem Überfluss, d.h., auch diese gefallene Welt hier ist von Gott darauf ausgelegt, dass sie die in ihr wohnenden Menschen lückenlos versorgt.
Wir halten fest: In einem Staat nach Gottes Plan und Vorbild sind die Anführer zu allererst darum bemüht, alle darin lebenden Menschen versorgt zu wissen. Alle anderen Ziele sind nachrangig!
Die Schöpfungsgeschichte erklärt aber auch, was verursacht, dass eben in dieser Welt nicht alle versorgt sind. Auch wenn die Tat Kains auf Eifersucht schließen lässt, so ist der wahre Grund doch die Gier. Kain giert nach der Anerkennung Gottes! Richtig: Gier ist nicht zwangsläufig auf etwas Materielles gerichtet, auch wenn das sicherlich der Regelfall ist.
Gier ist immer destruktiv! Wer nach etwas giert, der möchte davon mehr haben, als er braucht. Kain hatte die Aufmerksamkeit und Zuneigung Gottes, er hatte aber nicht die Aufmerksamkeit und Zuneigung, die Gott Abel entgegenbrachte und genau die wollte er haben. Die Gier verleitet uns dazu, Dinge zu erstreben, die anderen gehören – und die wir eigentlich nicht brauchen.
Dafür ist dieser Planet mit seinen endlichen Ressourcen nicht ausgelegt!
Sobald Gier an die Stelle der Versorgung tritt, reicht es nicht mehr für alle. Es ist die Natur der Gier, dass es nie für alle reicht.
Das ist die Gerechtigkeit der Welt! Der Mensch schaut auf andere und stellt fest: Ich arbeite hart für mein Leben! Was habt ihr getan, damit ihr meine Unterstützung verdient? Es geht nicht darum, was der Mensch braucht. Es geht darum, dass ich es habe und ich – so meine Meinung – es mir verdient habe und du nicht!
Die Gerechtigkeit Gottes funkioniert genau umgekehrt! Er versorgt uns mit allem, was wir benötigen – in diesem und im nächsten Leben (das, wenn wir Jesus aufmerksam zuhören, auch das Leben davor ist). Er fragt nicht: Was habt ihr getan, um diese Versorgung zu verdienen?
Jesus macht uns klar, um Kinder Gottes zu sein, müssen wir die Denkweise der Welt überwinden. Siegreich ist, wer überwindet! (Offenbarung)
Doch er lässt uns mit diesem schwierigen Auftrag, der gegen unsere (sündige) Natur ist, nicht allein, denn er ist der erste, der als Mensch die Welt überwunden hat. Und er hat uns ein paar brauchbare Anwendungsregeln mit auf den Weg gegeben, die wir in der Bergpredigt aber vor allem in seinen Entscheidungen und Handlungen finden.
Lasst uns Zeugen sein!
Wir sind nicht allein! Gott und sein Reich sind mitten unter uns. Er ist in jedem von uns, das unterscheidet uns von der übrigen Schöpfung. Die Schöpfung hat einen Anfang und darum wird sie auch ein Ende haben. Das gilt auch für den Teil von uns, der geschaffen wurde. Doch Gott selbst ist ein Teil von uns. Dieser Teil ist ewig. Er kommt von Gott und er geht dorthin zurück. Er nimmt mit den Reichtum an Weisheit und Erkenntnis, den er nur auf dieser – wie es die Propheten und Apostel nennen – Pilgerwanderung durch das irdische Leben erwerben kann.
Wir können auf dieser Welt erkennen:
Wir erkennen, der Weg, den Gott für uns bereitet hat, macht uns frei. Wenn wir uns richtig entschieden haben, sind die nächsten Entscheidungen frei. Wenn wir uns falsch entschieden haben, so diktiert uns die falsche Entscheidung die nächsten. Mit jeder falschen Entscheidung verlieren wir etwas von unserer Freiheit, ein Fehler erzwingt den nächsten – bis wir bereit sind zu bekennen und wahrhaftig umzukehren. Buße führt den Sünder zur Freiheit zurück!
Auch wenn Gott uns alle unsere Sünden verzeiht, weil Christus die Schuld für uns getragen hat, braucht jeder von uns ständig aufrichtige Buße. Gott ist bereit uns zu vergeben, wann und wo immer wir bereit sind umzukehren. Das ist seine Zusage: Wer bekennt und umkehrt wird frei sein!
Wir müssen uns natürlich bewusst sein: Einen Staat nach Gottes Plan und Vorbild wird es nur geben, wenn alle darin auf ihn und seine Weisheit hören. Oder anders ausgedrückt: Einen geographisch-politisch errichteten Staat nach Gottes Plan und Weisheit wird es in dieser Weltzeit nicht geben.
Das Reich Gottes, der Staat Gottes, der ist in dir und in mir. Er blüht auf mit jeder richtigen Entscheidung, mit jedem Stückchen zurückgewonnener Freiheit. Auch wenn sich die Nationen dieser Welt in der heutigen Zeit zunehmend der Gier zuwenden, die – siehe Kain – Freiheit durch Abhängigkeit (eine falsche Entscheidung erzwingt die nächste) ersetzt: Das Volk Gottes, dieses eine große Volk über alle weltlichen Nationen hinweg, ist frei in seinem und mit seinem Gott. Und wenn die Welt den Weg des Verderbens wählt, dann legen wir durch unser Denken und Handeln die Spur der Gnade mitten auf diesen Weg.
Der Funke Gottes in uns hat in Christus bereits diese Welt überwunden. Wir sind die Erben. Wir sind die Sieger. In der Finsternis seid das Licht!