„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln?“ (Mt 7, 16)
Jede Weisheit bringt ihre eigene Sprache hervor. Himmel und Welt sind durch die Sprache getrennt, auch wenn in der Welt für beide teilweise dieselben Wörter verwendet werden.
Aber an dem, worauf unsere Worte und damit der dahinterstehende Wille zielen, können wir erkennen, welcher Weisheit wir uns gerade bedienen. Triebhaftigkeit und Streitereien sind die Früchte von Gier, Neid, Missgunst und Eifersucht. Wieder warnt Jakobus davor, dass Welt und Himmel unvereinbar sind. Wer sich unter die Welt demütigt, wird in ihren Wirrungen und Verirrungen gebunden. Gebete, die genaugenommen an die Welt gerichtet sind, werden von Gott nicht erhört. Nur wer sich unter Gott demütigt, wird von ihm mit Gnade beschenkt.
Wer sich dessen bewusst ist, der wird bestrebt sein sich durch Gottes Gnade aus den weltlichen Verstrickungen befreien zu lassen und immer mehr auf Gottes Weisheit und Führung vertrauen. Wie bereits der Prediger deutlich machte, dieses irdische Leben ist kurz und vergänglich – „nur ein Dunst“ schreibt Jakobus. Wer aus Hochmut den Weg, den Gott ihm zeigen möchte, die guten Aufgaben, die er ihm zugedacht hat ablehnt, der vergeudet dieses geschenkte Leben und versündigt sich gegen den, der es ihm gegeben hat.