Bündnisse mit Gott sind immer einseitig – 1. Mose 15 (13. August)

Gott wird nicht müde, den Bund, den er mit Abram geschlossen hat, zu bekräftigen. Ein weiteres Mal sagt er ihm großen Segen und Lohn zu. Und als dieser mal ganz bescheiden nachfragt, was ihm das noch bringen könne, da er selbst ja alt sei und keinen Nachkommen habe, dem er den ganzen Segen vererben könne, verheißt Gott ihm auch noch einen leiblichen Erben als Draufgabe.

Und der alte Mann glaubt es und Gott sieht, dass er den richtigen Mann für seinen Bund ausgewählt hat. Darum möchte er Abram seines Beistands sichtbar versichern und schlägt einen Vertragsschluss nach damaliger Sitte vor. Dabei werden mehrere Tiere halbiert und die Hälften so angeordnet, dass man zwischen ihnen durchgehen kann. Danach schreiten beide Vertragspartner nacheinander zwischen diesen Tierhälften hindurch als Zeichen, dass sich beide an die getroffenen Absprachen halten werden.

Hier läuft es aber anders!

Gott wartet nämlich, bis Abram eingeschlafen ist. Dann fährt ein himmlisches Feuer durch die Tiere hindurch, d.h., auch wenn es nicht erwähnt wird, danach dürften die Tiere verbrannt gewesen sein, d.h., Abram konnte den Bund seinerseits nicht besiegeln. Wie hätte er das auch tun sollen? In diesem Bund sagt Gott Abram und dessen Nachkommen großen Segen zu – Ende der Abmachung. Auf Seiten Abrams gibt es nichts weiter zu tun, als dieser Zusage zu glauben und das hatte er ja schon getan, als er Gottes Zusage eines leiblichen Erben glaubte.

Und so sieht bis heute jeder Bund aus, den Gott mit den Menschen schließt. Gott sagt den Menschen, die seiner Zusage glauben, ewigen Segen zu – Ende der Abmachung. Es gibt in diesem Sinne keine geforderte Gegenleistung. Hier wurde der Bund geschlossen, indem Gott die Tiere wie Opfertiere annahm. Mit uns hat Gott den Bund geschlossen, indem er seinen Sohn als Sühne- und Friedensopfer an Kreuz schlagen ließ. Alles, was den Bund mit Gott ausmacht, kommt auch von Gott.

Ausnahme bildet hier natürlich die Religion, die Gott am Berg Sinai stiftete. Diese war aber, wie uns Jesus beibrachte, nur ein Übergang, damit die Menschen erkennen sollten, dass sie gar nichts leisten könnten, was sie vor Gott rechtfertigte. Woran kann man also erkennen, ob man einen Götzen anbetet oder den einen, wahren Gott? Richtig! Der wahre Gott fordert keine Gegenleistung für seinen Segen und Schutz, nur Glauben.

Und Glauben fordert er auch weiterhin von Abram! Denn ehe er den Bund auf die beschriebene Weise einseitig besiegelt, sagt er seinem neuen Verbündeten auch noch voraus, dass seine Nachkommen 400 Jahre lang Fremdlinge und Sklaven sein werden, ehe sie das versprochene Land in Besitz nehmen. Sowohl Abram als auch viele Generationen nach ihm werden nur ihren Glauben auf die Zusage ihres Gottes haben. Glaube, wie Gott ihn versteht, ist deutlich mehr, als etwas Geduld mitzubringen! Er fordert von uns, an das Licht am Ende des Tunnels zu glauben, ehe wir überhaupt den vor uns liegenden Tunnel sehen. Ein solcher Glaube ist einem Menschen nur möglich, der eine lebendige Beziehung mit dem ewigen Gott pflegt.

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