Der Un-Denkbare

„So hoch der Himmel über der Erde ist, / so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege / und meine Gedanken über eure Gedanken.“ (Jes 55,9)

Ein Aufflackern – das Fragment eines Gedankens. Es formt sich ein Satz, eine Aussage. Es tauchen Formulierungen weiterer Ideen auf, die sich zu einem Kontext verbinden. Doch es bleibt nicht so seriell. Gedanken zu anderen Bereichen schwirren in meinem Kopf umher, verbinden sich, sortieren sich neu; kurze Momente von Ordnung und Klarheit lösen sich sofort wieder in Chaos auf. Das ist der Punkt an dem mir klar wird, dass es wieder einen Text geben wird, denn dieses Gewirr und Gewimmel in meinem Kopf wird zunehmen, bis ich anfange zu schreiben.

„Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“ (Mt 22, 30)

Viele Jahre bezog ich diesen Satz Jesu hauptsächlich auf Sektierer, Menschen, die ihr Verständnis von Evangelium und Auftrag unseres Herrn als das einzig wahre ansehen und daher andere auffordern, ihre bisherigen Gemeinden zu verlassen und der propagierten beizutreten, um gerettet zu werden.

Gott allein rettet! Und er hat dies getan durch Christus, also Jesus, den er selbst uns in Psalm 2 als seinen Sohn angekündigt und vorgestellt hat.

Wie „uniform“ muss die katholische Kirche sein?

Unser Herr redet gerne in Gleichnissen und würde diese Frage vielleicht wie folgt beantworten:

„Denn was ich bewirke, begreife ich nicht: Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse.“ (Röm 7,15)

Etwas „praktisches Christentum“.

Per Erklärung der Menschenrechte genießen alle Menschen die gleichen Rechte, zum Beispiel das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit. Viele Nationen haben die Menschenrechte anerkannt und sogar in ihre Verfassungen aufgenommen. Ist in diesen Ländern, zu denen auch alle Länder der Europäischen Union gehören die Behauptung des Paulus (Röm 7, 15) nicht qua Gesetz widerlegt?

Die Krone der Schöpfung

Wir, die Gemeinschaft der Freunde Gottes, sind einem Irrtum aufgesessen! Über Generationen hinweg glaubten wir, der Mensch – von Gott als letztes Geschöpf erschaffen und mit göttlichem Odem belebt – sei die Krone der Schöpfung. Das lag an einem falschen Verständnis für die folgende Bibelstelle:

„Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte.“ (1.Mo 2,2)

Der Wind weht, wo er will …

Zum ersten Mal seit Bestehen dieser Homepage habe ich das Motiv der Frontseite gewechselt. Statt der vertrauten Michaelskapelle zieht jetzt ein Surfer seine Bahnen. Der Slogan lautet nun:

»Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.« (Joh 3, 8)

Das Bild mit dem Surver kam mir heute Morgen in den Sinn, als ich im Radio hörte, wie der Papst eine Warnung an den deutschen Synodalen Weg aussprach. Er warnte im Grunde davor, dass der Wille zu Reformen in der katholischen Kirche dazu führen würde, dass der Heilige Geist dann schweigt.

2Flügel, Christina Brudereck und Ben Seipel
2Flügel, Christina Brudereck und Ben Seipel

Weltbester Advent

Gestern waren 2Flügel mit ihrem Programm „Weltbestzeit II“ zu Gast in der katholischen Kirche in Untergrombach und ich „musste“ als Spendenkassenträger anwesend sein.

Das „müssen“ ist missverständlich und muss (ganz ohne Anführungszeichen) erklärt werden!

Ich bin eigentlich kein Gemeinschaftsmensch, das stelle ich immer wieder fest – erst recht in den letzten Monaten, wo die eigenen körperlichen Kräfte sehr beschränkt zu sein scheinen und ich im Zweifelsfall eher die „Schon-Taste“ betätige und daheim – vorzugsweise in der Horizontalen – bleibe. Das Gefühl, eine Aufgabe zu haben ist daher wichtig für mich, um mich immer wieder aufzurappeln – und ist damit wohl auch bereits ein Hinweis auf das näher rückende „höhere Alter“. Ich werde Aufgaben brauchen und ich werde Gemeinschaften wir diese brauchen, die mich am Laufen und somit im wahrsten Sinne des Wortes am Leben halten. Wie es sich anfühlt, einfach nur zu existieren, weiß ich noch aus den vielen Jahren ehe Gott selbst mich zu diesem Team gerufen hatte.

Zurück zum Thema!

Über Versuchung und Versucher

„Er sprach aber zu den Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Anstöße [zur Sünde] kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! Es wäre für ihn besser, wenn ein großer Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser Kleinen einen Anstoß [zur Sünde] gibt. Habt acht auf euch selbst!“ (Lk 17, 1-3)

Die Überschrift könnte auch lauten: „Über Schuld, die vergeben wird und Schuld, die nicht vergeben wird“ – Ein schwieriges Kapitel und wie geschaffen für eine Woche, in der die katholische Kirche Ablass von allen weltlichen Sünden beim (würdigen) Gräberbesuch verspricht.

Die Wechselhaftigkeit des Weges und die Unveränderlichkeit Gottes

Glaube ist Leben und Leben ist Veränderung. Christus bezeichnet sich als der Weg, nicht nur weil er der einzige Weg zu Gott und damit zum wahren Leben ist, sondern weil der Weg sinnbildlich für die ständige Veränderung steht.

Wie passt das mit der Unveränderlichkeit Gottes und der Unveränderlichkeit seines Wortes zusammen?

Die christliche Gemeinde

LaufstallDas ist ein Laufstall. Eltern schränken damit die Bewegungsfreiheit ihres Kleinkindes ein um es zu schützen. Auch ein Laufstall ist ein gutes Bild für Religion.

Schon Paulus sagte

„Milch gab ich euch zu trinken statt fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen.“ (1.Kor 3,2)

Das heißt, er verglich Korinther mit Kleinkindern, die eines besonderen Schutzes, also eines Laufstalls bedurften. Religion, feste Regeln und Abläufe, können ein Schutz sein, aber – und das zeigt dieses Bild deutlich – für diese Maßnahme muss das Ziel sein, sie überflüssig zu machen.