Johannes 8, 21-36 (8. April)

„Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen, und an deine Sünden will ich nie mehr gedenken!“ (Jes 43,25)

Kennst du das? Jemand spricht zu dir, und obwohl er deutlich und klar spricht, verstehst du einfach nicht was er sagt? Jesus spricht zu den Pharisäern über seinen Tod. Wenn Jesus einmal weg sein wird, ist für die Juden die Chance beendet, von ihren Sünden befreit zu werden. Sie werden ihn nicht erkannt haben, immer noch nach ihm suchen und nicht erkennen, dass er schon da war. Er redet mit Engelszungen auf sie ein, wer er ist, woher er kommt, wie er sterben wird und dass allein der Glaube an ihn von der Sünde befreien wird. Wer nicht an ihn glaubt, wird in und an den eigenen Sünden sterben.

Johannes 8, 37-59 (9. April)

„Prüft alles, das Gute behaltet!“ (1. Tes 5, 21)

Jetzt rechnet Jesus offen ab, mit der Selbstgefälligkeit und Selbstgerechtigkeit der Lehren der Pharisäer und Schriftgelehrten. Nein, wer auf diese hört und ihnen folgt, ist kein Kind Abrahams. Abraham war Gott treu und darum hatte Gott ihm den Tag des Messias gezeigt. Er, Jesus, der Christus, der Messias, war im Anfang bei Gott, er sagt ihnen, was er von Gott weiß, was er erfahren hat, als er eins mit ihm war. Was er sagt ist die Wahrheit. Sie aber wollen ihn töten und es gibt nur einen der ihn tot sehen möchte, das ist der Teufel. Daher sind sie die Kinder des Teufels. Alles, was sie zu ihrer Rechtfertigung vorbringen sind die Lügen des Teufels, ihres Vaters.

Johannes 9, 1-17 (10. April)

An einem Sabbat kommt Jesus mit seinen Jüngern an einem Bettler vorbei, der von Geburt an blind ist. Die Juden hatten das Gesetz so interpretiert, dass Gott auf diese Weise Sünden bestraft und zwar die eigenen oder die der Vorfahren. Also tun sie hier genau das, was wir bei einem Unglücksfall heute auch tun: Sie wollen wissen, wer daran schuld ist.

Johannes 9, 18-34 (11. April)

Blinde werden sehend – ist das wirklich ein Wunder oder ist hier irgendeine Betrügerei am Gange? Die Eltern werden gerufen und sollen ihren Sohn identifizieren und erklären, dass er wirklich von Geburt an Blind war. Und als die Eltern das bestätigen, sollen sie erklären, warum er jetzt plötzlich wieder sehen kann. Die Idee hinter dieser Befragung ist nur zu offensichtlich: Der Hohe Rat hatte Jesus und dessen Anhänger bereits verurteilt. Jeder, der Jesus öffentlich als Messias anerkennen würde, würde des Tempels verwiesen. Das hieß für diesen, er konnte nicht mehr opfern, er war damit nicht nur von der Gemeinde ausgestoßen, sondern auch offiziell von der Versöhnung mit Gott ausgeschlossen. Offensichtlich hatte man sich erhofft, dass die Eltern unter diesem Druck zusammenbrechen und lieber zugeben, dass der Junge vielleicht doch nicht blind geboren worden war – also für das Wohlwollen der Oberen lügen.

Johannes 9,35 – 10,6 (12. April)

Jesus sammelt den Mann ein und gibt sich ihm als Sohn Gottes zu erkennen. Er erklärt ihm, dass er zum Richter bestellt ist und die sehend macht, die blind sind und die blind, die sehend sind (oder vielleicht sollte man besser sagen: sich für sehend halten).

Es ist klar, dass Jesus hier auf seine Mission anspielt. Er wird denen die Erlösung bringen, die sie suchen, die also noch keine Gemeinschaft mit Gott haben. Er wird umgekehrt denen den Segen Gottes entziehen, die ihn bisher sicher glaubten. Die Pharisäer verstehen diese Botschaft und sind erbost über diese Aussage. Doch das bestätigt Jesus nur seine eben getroffene Aussage.

Johannes 10, 7-21 (13. April)

Jesus ist nicht nur der Hirte, er ist auch die Tür. Das ist ein wichtiger Hinweis. Der Hirte führt und die Schafe folgen, d.h. sie hören auf den Hirten und tun, was er sagt, weil sie ihm vertrauen. Jesus ist aber auch die Tür – er selbst ist das versprochene Wort, ohne Jesus gibt es keine Tür für die Schafe. Das heißt, es gibt keinen anderen Weg ins Reich Gottes als nur durch Jesus. Die offene Tür, durch die die Schafe ein- und ausgehen können ist das Symbol der Freiheit, die uns das Wort gibt. Anders ausgedrückt: Nur der Glaube an Jesus rettet; es gibt keinen Seiteneingang ins Reich Gottes. Diebe und Räuber, um im Bild zu bleiben, werden versuchen, den Schafen eine Lücke im Zaun zu zeigen und ihnen erklären, dass das Reich Gottes hinter dieser „Tür“ wartet. Jeder Beobachter sieht sofort ein, dass das natürlich eine Lüge ist, denn er sieht beides, Tür und Lücke im Zaun. Wenn du aber das Schaf bist, ist die Situation oft nicht so eindeutig. Hat nicht Jesus auch gesagt, dass der Weg zum Heil schmal ist? Falsche Propheten werden dich mit solchen biblischen Brocken ködern.

Johannes 10, 22-42 (14. April)

„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.“ (Joh 10, 27-29)

Wenn du Christ bist ist das die zentrale Zusage deines Herrn an dich und wann immer du sie irgendwo liest oder dich an sie erinnerst, wird sie auch in finsteren Stunden ein Lächeln in dein Gesicht zaubern. Darum präge dir diese Verse gut ein!

Johannes 11, 1-44 (15. + 16. April)

„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“ (Joh 11, 25+26)

Lazarus aus Bethanien und seine Schwestern Maria und Martha waren wohl sehr enge Freunde von Jesus. Es steht in diesem Abschnitt, dass Jesus die drei liebte. Nun liegt Lazarus im Sterben und die beiden Schwestern schicken nach Jesus, denn sie wissen, der Herr kann ihren Bruder retten.

Wie reagiert nun Jesus? Er bleibt noch zwei Tage an Ort und Stelle, erst dann zieht er los. Die Jünger sind nicht begeistert, Jesus begibt sich und damit auch sie in Lebensgefahr, wenn er sich wieder Jerusalem nähert. Doch Jesus lässt sich nicht beirren. An Lazarus, der inzwischen gestorben ist, sollen die Jünger und alle Menschen die Größe Gottes erkennen und dass Jesus der Sohn Gottes ist, das Licht und das Leben der Welt.

Johannes 11, 45-57 (17. April)

„Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten.“ (Lk 9,24)

In jener Zeit gab es ein Einvernehmen zwischen den römischen Besatzern und den Führern der Israeliten. Solange das Volk brav die Steuern bezahlte und die Autorität des römischen Kaisers anerkannte, durfte sich das Volk Israel einigermaßen selbst verwalten.

Johannes 12, 1-19 (18. April)

„Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Joh 15, 13)

Sechs Tage vor dem Passah macht sich Jesus auf den letzten Weg seines irdischen Lebens, über den er selber entscheiden wird; er geht zurück nach Jerusalem. Davor macht er aber nochmal bei Lazarus Rast. Maria muss gespürt haben, dass dieser Besuch einer von herausragender Bedeutung ist, denn sie nimmt ein wertvolles Salböl und salbt Jesus die Füße.